Das grüne Venedig

Das grüne Venedig

Deutschland ist reich an ‚Wäldern‘. Viele von euch kennen sicher den Schwarzwald, den Bayrischen Wald oder haben schon einmal vom Thüringer Wald gehört.

Es gibt jedoch eine Region, die sich von all diesen ‚Wäldern‘ landschaftlich sehr unterscheidet. Diese einmalige Region, von der ich euch berichten werde, nennt sich Spreewald.

Wunderschönes Grün

Dieses Landschaftsgebiet südöstlich von Berlin zählt dank seiner markanten Erscheinung und Schönheit zu den beliebtesten Reisezielen in Brandenburg.

Zahlreiche Brücken überqueren die Kanäle

Seine liebevolle Bezeichnung als „das grüne Venedig“ verdankt der Spreewald seinem weit verzweigten Kanalsystem, welches – genau wie in Venedig – mit zahlreichen Brücken versehen ist. Die vielen natürlichen Fließe und künstlich angelegten Kanäle, die der Hauptader des Spreewaldes – dem Fluss Spree – entspringen, haben in Summe eine Gesamtlänge von über 970 Kilometern. Unverkennbar ist die Spree die Namensgeberin dieses Gebietes und prägt es in vielerlei Hinsicht.

Der Spreewald ist mit seiner Auen- und Mohrlandschaft seit 1991 als UNESCO Bisosphärenreservat ein geschütztes Gebiet mit großer Bedeutung für den Naturschutz. Mehr als 18.000 Pflanzen- und Tierarten sind hier heimisch. Diese riesige Vielfalt erstreckt sich unter anderem über 830 Arten von Schmetterlingen, 113 Muschel- und Schneckenarten, 18 Lurch- und Kriechtierarten, 48 Libellenarten, 36 Fischarten, 45 Säugetierarten und 138 Brutvogelarten.

Da das Gefälle des gesamten Flussverlaufes der Spree von ihrem Ursprung im Oberlausitzer Bergland bis zu ihrer Einmündung in die Havel in Berlin auf einer Länge von 70 km nur 15 Meter beträgt, ist die Strömung verhältnismäßig klein. Die Kanäle eigenen sich daher bestens zum Befahren mit kleinen Kähnen, Kanus oder Ruderboten. Das ist auch zugleich die beliebteste Nutzungsform dieser Gewässer für Einheimische sowie Touristen.

Die Region erfreut sich außerdem der deutschlandweit einzigartigen Postzustellung auf dem Wasserweg. Von April bis Oktober wird die Post in Lübbenau bis zum Ortsteil Lehde auf dem Wasserweg zugestellt. Die Postzusteller nutzen hier einen (natürlich gelben) Postkahn ohne Motor, der einzig mittels eines Rudels stakend fortbewegt wird. Speziell der Ortsteil Lehde ist sehr sehenswert.  Wir haben dort in dem süßen Hotel Starick übernachtet, eine schöne Unterkunft am Rande von Lehde, teilweise an einem kleinen Kanal gelegen. Weitere nette Unterkünfte im Herzen vom Spreewald in Lübbenau sind das Best Western Spreewald Hotel, das Spreezeit Hotel, Schloss Lübbenau oder das Hotel Ebusch.

Neben den zahlreichen Möglichkeiten den Spreewald mit dem Ruderboot bzw. Kanu zu erkunden, bietet sich dafür auch der Spreeradweg an, der sich auf der kompletten Strecke mit einer Länge von 420 km von den Quellen der Spree bis zu ihrer Einmündung in die Havel erstreckt. Den Spreewald mit dem Rad zu erkunden ist eine weitere gute Möglichkeit die wunderschöne Natur hautnah zu erleben. Einziges Manko: hin und wieder gibt es Brücken, über die man das Rad tragen muss, da nicht alle Brücken für Radfahrer optimiert sind.

Das wohl bekannteste landwirtschaftliche Produkt des Spreewalds ist die Spreewaldgurke, die sich großer Beliebtheit erfreut. Die feuchten humusreichen Böden und das Klima im Spreewald unterstützen das Wachstum der Gurken, die ihren speziellen Geschmack ihrer Verarbeitung und den beigefügten Gewürzen verdanken.

Weitere regionale Spezialitäten mit schlesischem, böhmischem und sorbischem Einschlag sind unter anderem Quark mit Leinöl, Mauke (eine Art Kartoffelbrei), Plinsen (eine Art Eierkuchen) oder auch Hechtscheiben mit Meerrettichsoße. Damit man die Region in allen Facetten noch besser kennenlernen kann, empfehle ich immer offen dafür zu sein, auch die einheimische Küche zu testen.

In den Sommermonaten strömen durchaus größere Touristenmengen durch die bekannteren Städte in der Region wie Lübbenau, Schlepzig oder Burg, doch das Highlight eines Spreewald Besuchs ist und bleibt die wunderbare Natur mit ihren zahlreichen Gewässern, die nur darauf warten mit dem Boot erkundet zu werden. Uns hat die Paddeltour enorm Spaß gemacht und der positive Nebeneffekt dabei ist die körperliche Betätigung, die einem das Fitnessstudio erspart. Aber auch wer körperlich nicht in der Lage ist selbst zu paddeln, kann sich bei einer der vielen angebotenen Kahnfahrten durch den Spreewald staken lassen.

FAZIT: Weshalb ist der Spreewald eine Reiseperle?

Für Naturliebhaber ist ein Besuch im Spreewald Pflichtprogramm, denn es bietet eine Landschaft, die in Mitteleuropa außergewöhnlich ist und die darauf wartet erkundet zu werden. Die Region bietet viele sehenswerte Attraktionen und mit ihrem ganz eigenen Flair und wildromantischer Kulisse, ist es sicher ein Ort der in Erinnerung bleibt. 

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