Hinter den 7 Bergen…

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist?

Unweit der tschechischen Grenze, südöstlich von Dresden gelegen, befindet sich eine landschaftlich sehr reizvolle Region mit dem vielsagenden Namen ‚Sächsische Schweiz‘. Vielleicht haben viele von euch davon bereits gehört, die wenigsten konnten sich vermutlich jedoch bisher persönlich von der faszinierenden Schönheit dieser Gegend überzeugen.

Foto: http://www.ferienwohnung-hoerr.de/

Der Name dieses beeindruckenden Landschaftsgebietes liefert uns bereits einen Hinweis auf das, was uns hier erwartet. Es ist im östlichsten Bundesland Deutschlands gelegen, in Sachsen. Die zweite Namenshälfte verleiht uns eine Vorstellung dessen, was uns dort landschaftlich erwartet – eine äußerst beeindruckende Bergwelt. Vielleicht trifft es der Begriff ‚Felsen‘ jedoch noch besser, um die einzigartige Landschaft zu beschreiben, die sich uns dort präsentiert.

Egal wie man sie nun beschreibt, Fakt ist, diese sehenswerte Region sollte auf keiner Bucket List fehlen und kann sich auch neben gestandenen Bucket-List-Größen wie Australien oder Thailand sehen lassen. Vorausgesetzt, man kann sich für ausgefallende Landschaftsformen und einprägsame Natur begeistern.

Charakteristisch für dieses einzigartige Felsengebiet ist der permanente Wechsel aus Tafelbergen, Ebenen und Schluchten umsäumt von zählreichen Waldgebieten. Der Großteil dieser stark zerklüfteten Felsformationen besteht aus Sandstein. Deshalb trägt das Gebiet ebenfalls den Namen Elbsandsteingebirge. Da Sandstein auf Grund seiner Eigenschaft, aus mindestens 50% Sand zu bestehen, kein so stabiles Gestein ist wie andere Gesteine, sind die Felsformationen daher leider keine Gebilde für die Ewigkeit.

Entstanden ist die Region aus Ablagerungen eines ehemaligen Meeres in der Oberkreidezeit. Entsprechend finden wir dort viele Felsen mit der typischen durlöcherten Optik, wie man sie üblicherweise am Meer vorfindet.

Heute schlängelt sich die Elbe entlang dieser wunderschönen zerklüfteten Natur. Das kann man besonders gut von der Festung Königstein aus betrachten, einer der größten Berg-Festungsanlagen Europas.

Der kulturinteressierte Besucher der gut erhaltenen bzw. restaurierten Festung kann gut und gerne einen halben Tag Besuchszeit dafür einplanen. Ebenso kann die Festung auch von der Elbe aus bei einer der täglich angebotenen Elbfahrten aus bewundert werden.

Was die Sächsische Schweiz besonders auszeichnet, sind die zahlreichen bizarren Felssäulen, Felshöhlen bis hin zu Felswänden, die hier und da aus den Tälern herausragen als ob ein Riese sie dort platziert hätte. Jede Felsformation hat seine ganz eigenen Reize und jede ist einen Besuch wert. Dazu zählen unter anderem Felsen wie der Lilienstein, der Wildenstein, die Bärensteine und viele weitere. Wanderer können sich hier ebenso austoben wie Kletterbegeisterte. Nicht zuletzt findet das Freiklettern in diesem traditionsreichen und attraktiven Klettergebiet seinen Ursprung.

Die wohl bekannteste Felsenformation der Region ist jedoch die Bastei mit ihrer berühmten, im Jahre 1851 erbauten und 76,5m langen Bastei-Brücke, die verschiedene Felsen miteinander verbindet.

Ein teilweise sehr schmaler Wanderweg schlängelt sich von dort hinunter, durch die Schwedenlöcher (einer schmalen Seitenschlucht) zum Amselgrund Tal mit seinem Wasserfall und dem beschaulichen Kurörtchen Rathen mit seiner bekannten Felsenbühne.

Diese Naturbühne mit seiner einzigartigen Lage wurde 1936 als Freilichttheater in mitten imposanter Felsenformationen angelegt mit einem ganz außerordentlichen Klang, den man selbst bis hinauf zu den oberen Basteifelsen gut hören kann. Zahlreiche wechselnde Aufführungen können in den Sommermonaten täglich in diesem einzigartigen Ambiente von fast 2.000 kulturbegeisterten Zuschauern zugleich genossen werden.

Knapp 200 Meter über den Zuschauerköpfen befindet sich das Panorama- und Berghotel Bastei. Dank seiner Nähe zu der gleichnamigen Sehenswürdigkeit – der Bastei – bietet es den großen Vorteil für seine Gäste, die nahe gelegenen Attraktionen auch außerhalb der Hauptstoßzeiten anderer Touristen genießen zu können.

Zimmerblick

Als Gast dieses ehrwürdigen 4-Sterne Hotels bietet es sich an, die schönen Wanderwege und Felsformationen sowie die Bastei Brücke zu früherer oder späterer Stunde zu erkunden als die Besucher, die ausschließlich die Sehenswürdigkeiten besichtigen.

Ich kann nur empfehlen die ruhigen und verschlafenen Morgenstunden zu nutzen um z.B. den Sonnenaufgang in völliger Ruhe von einer der umliegenden Ausblickplattformen oder der Basteibrücke selbst zu genießen. Falls das Hotel ausgebucht ist (was in der Sommerzeit öfter mal vorkommt), kann man auch auf eines der anderen Hotels der Region ausweichen, wie z.B. in das Hotel Garni Sächsischer Hof, Hotel Elbparadies oder die Pension Donatus.

Erst dann kann man das wahre Elbsandsteingebirge mit seiner wunderbaren Natur in seiner wahren Pracht begreifen. Und erst dann kann man auch verstehen, was der bekannte dänische Schriftsteller und Dichter Hans Christian Andersen meinte, als er nach seiner Reise nach Dresden und in die Sächsischen Schweiz sagte:

„In der Natur und der Welt gibt es keine Dissonanzen, die eine löst sich in der anderen auf.“


Fazit: Die Sächsische Schweiz zählt mit seiner bizarren Felsenlandschaft in meinen Augen zu den schönsten Flecken Deutschlands und jeder Naturliebhaber sollte diese Reiseperle zumindest einmal besucht haben, um ihre Highlights für sich zu entdecken. Dieses tolle Beispiel zeigt uns auch, dass es garnicht immer eine Fernreise sein muss, auch in den hiesigen Gefilden lassen sich viele tolle Dinge und außergewöhnliche Orte entdecken.



Alle Tipps auf einen Blick:

  • Macht es wie der dänische Schriftsteller Andersen: die Sächsische Schweiz lässt sich optimal mit einem Städte-Trip nach Dresden kombinieren
  • Auf dem Hinweg könnt ihr „Sachsen’s Versaille“ besuchen – den schönen Barockgarten Großsedlitz
  • Nächtigt am besten in der Nähe einer der Attraktionen um die Sehenswürdigekeiten vor Ort entspannter genießen zu können z.B. im Berghotel Bastei
  • Genießt den Sonnenaufgang von einem der Ausblicke bei der Basteibrücke
  • Besucht die schöne kleine Stadt Rathen und vergesst nicht einen kleinen kulinarischen Zwischenstopp an der Forellenräucherei einzulegen
  • Stoppt am Aussichtsturm in Bad Schandau um den schönen Blick auf die Stadt und die Elbe zu genießen und den Luchsen einen Besuch abzustatten
  • Haltete bei der Radfahrerkirche in Wehlen, die leider regelmäßig vom Hochwasser heimgesucht wird
  • Besucht eine der spannenden und atmosphärischen Aufführungen der Felsenbühne Rathen
  • Spaziert durch die Festung Königstein, eine der größten und beeindruckensten Festungsanlagen Europas
  • Für Kletterer stehen zahlreiche Kletterrouten zur Verfügung. Beachtet dabei aber bitte unbedingt die besonderen Regeln, die hier gelten
  • Wählt euch vorab ein paar schöne Wanderstrecken aus, z.B. die zum Kuhstall
  • Probiert unbedingt auch die regionale Küche – Quarkkäulchen (leckere Süßspeise) oder Soljanka (herzhafte Suppe aus Gemüse und Fleisch) sollten auf eurer Speiskarte nicht fehlen
  • Habt ihr einen besonderen Anlass, dann genießt eines der leckeren und hochwertigen Gerichte des Panoramarestaurants Bastei
  • Nehmt eure Wanderschuhe mit und euren Schrittzähler, es gibt sehr viel zu Fuß zu erkunden
  • Plant mind. 3 Tage vor Ort für den Ausflug in die Sächische Schweiz ein
  • Mehr Infos gibt es auch auf der offiziellen Seite der Sächsischen Schweiz

Ihr habt die Sächsische Schweiz bereits besucht? Ich freue mich über eure Erfahrungen, Tipps und Erlebnisberichte dazu! Nutzt gerne das Kommentarfeld hier unter dem Beitrag!

Hier noch ein paar Impressionen…

Forellenräucherei Stadt Rathen

Aussichtsturm und Blick auf Bad Schandau

Radfahrerkirche Wehlen

Barockgarten Großsedlitz

Essen im Panorama Restaurant Bastei

Eine schöne Reise wünsche ich euch!

2 Antworten auf “Hinter den 7 Bergen…”

  1. Hallo liebe Bettina,

    vielen Dank für deinen schönen Beitrag. Ich habe mir deinen Artikel gerade angeschaut und gleich wieder Lust bekommen zurück in die Sächsische Schweiz zu kehren. Leider hatten wir nicht so viel Zeit viele Wanderstrecken auszuprobieren aber du beschreibst einige schöne Wege und ich hoffe, dass einige Leser deine schönen Anleitungen als Vorlage für Ihren Ausflug nutzen!

    Sonnige Grüße
    Adina

  2. Liebe Dina,
    ich habe deinen Beitrag bei Xing gesehen und bin ganz deiner Meinung: Die Sächsische Schweiz ist wunderschön! Bei deinen Tipps waren einige dabei, die ich nicht kannte, und die ich mir gleich für meinen nächsten Aufenthalt dort notiert habe, beispielsweise die Radfahrerkirche und das Panoramarestaurant. Ich hatte nach meinem Kurzurlaub dort auch einen Artikel für mein Blog geschrieben, bin dabei aber eher auf die Wanderwege eingegangen. Vielleicht sind die Beschreibungen für dich und deine Leser auch interessant? Du findest sie hier: http://opjueck.de/wandern-in-der-saechsischen-schweiz/
    Viele Grüße
    Bettina

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