P2P-Kredite: Chancen und Risiken einer aufstrebenden Anlageklasse für Investoren

In den letzten Jahren hat sich eine Finanzinnovation still und leise in den Markt geschlichen und erobert die Herzen von Anlegern und Kreditnehmern gleichermaßen – die sogenannten P2P Kredite. Auch ich bin eine begeisterte Nutzerin von P2P Krediten als alternative Investitionsmöglichkeit in meinem Portfolio.

Doch was verbirgt sich hinter dieser Abkürzung und wie funktionieren P2P Kredite überhaupt? Welche Vor- und Nachteile bringen sie mit sich und wie unterscheiden sie sich von Crowdinvesting oder Crowdfunding? Und nicht zuletzt, welchen Platz sollten sie in einem mittel riskanten Portfolio einnehmen? In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf eine Reise in die Welt der P2P-Kredite.

Was sind P2P-Kredite?

P2P steht für „Peer-to-Peer“, was so viel bedeutet wie „von Person zu Person“. P2P-Kredite sind eine Form der Kreditvergabe, bei der Einzelpersonen oder Unternehmen direkt Geld von anderen Privatpersonen oder institutionellen Anlegern leihen, ohne dass eine traditionelle Bank als Zwischeninstanz involviert ist. Dabei werden spezielle Online-Plattformen genutzt, die Kreditnehmer und -geber miteinander verbinden.

Verschiedene Arten von P2P-Krediten:

Es gibt verschiedene Arten von P2P-Krediten, darunter:

1. Privatkredite: Hier leihen Privatpersonen Geld für persönliche Bedürfnisse wie Konsolidierung von Schulden, Autokredite oder Renovierungsarbeiten.

2. Unternehmenskredite: In diesem Fall erhalten Unternehmen Finanzierungen für ihre geschäftlichen Aktivitäten.

3. Immobilienkredite: Investoren können in Immobilienprojekte investieren und so von den erzielten Zinsen profitieren.

Verschiedene Plattformen für P2P-Kredite:

Es gibt eine wachsende Anzahl von P2P-Kreditplattformen, die verschiedene Arten von Krediten und Risikoprofilen anbieten. Eine der bekanntesten und größten Plattformen ist Mintos, allerdings gibt es mittlerweile viele weitere ebenfalls gute Plattformen. Bondora Go&Grow beispielsweise ist eine etwas andere Art von P2P Investments mit Tagesgeldcharakter, darüber habe ich einen eigenen Beitrag verfasst.

Ich selbst nutze seit einigen Jahren folgende Plattformen:

Hinweis: Die obigen Plattform-Verlinkungen beinhalten monetäre Vorteile für dich wenn du dich hierüber registrierst wie z.B. einen Startbonus oder ähnliches. Für dich entstehen keinerlei Nachteile und auch ich erhalte einen kleinen Bonus. Ich freue mich, wenn du den Link für deine Registrierung nutzt und danke dir.

Vor- und Nachteile von P2P-Krediten:

P2P-Kredite haben zweifellos ihre Vorzüge, wie:

  • Attraktive Renditen: Anleger haben die Chance, höhere Zinsen zu erzielen als bei traditionellen Anlageformen, diese können oft zwischen 6-15% liegen.
  • Diversifikation: P2P-Kredite können eine sinnvolle Ergänzung eines breit gestreuten Portfolios sein, da sie eine andere Risikoquelle darstellen.
  • Einfacher Zugang: Die meisten Plattformen sind benutzerfreundlich und ermöglichen einen unkomplizierten Einstieg gepaart mit kleinen Mindestinvestitionsbeträgen. Zusätzlich besitzen die meisten Plattformen eine Autoinvestor Funktion, die das regelmäßige (Re-)Investieren für dich vereinfacht und zeitsparend gestaltet. Den Autoinvestor erkläre ich dir weiter unten im Text.

Jedoch sollten potenzielle Anleger auch die Risiken im Auge behalten:

  • Kreditausfallrisiko: Es besteht die Gefahr, dass Kreditnehmer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, was zu Kapitalverlusten führen kann.
  • Liquiditätsrisiko: P2P-Kredite sind oft nicht sofort verfügbar, da sie einer bestimmte Laufzeit unterliegen und können nicht so leicht wie traditionelle Anlagen liquidiert werden.

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P2P-Kredite vs. Crowdinvesting oder Crowdfunding – was ist der Unterschied?

Obwohl sowohl P2P-Kredite als auch Crowdinvesting/Crowdfunding Peer-to-Peer-Modelle sind, gibt es bedeutende Unterschiede. Während bei P2P-Krediten Kredite vergeben werden und Investoren Zinsen erhalten, investieren Crowdinvesting/Crowdfunding-Anleger direkt in ein Projekt oder Unternehmen und erhalten im Gegenzug Anteile oder Produkte.

Wie sichern sich P2P Plattformen sowie die Anleger ab?

P2P-Kreditplattformen bieten verschiedene Absicherungskonzepte, um Verluste zu minimieren und das Risiko für Anleger zu reduzieren. Diese Mechanismen sollen sicherstellen, dass die Rückzahlungen von Krediten auch dann gewährleistet sind, wenn Kreditnehmer zahlungsunfähig werden. Als Anleger ist es wichtig, sich über diese Absicherungskonzepte zu informieren, bevor man auf einer P2P-Plattform investiert. Hier sind einige gängige Absicherungsmaßnahmen:

  1. Diversifikation: Eine breite Diversifikation über verschiedene Kredite ist eine der einfachsten und effektivsten Absicherungsstrategien. Anleger sollten nicht ihr gesamtes Kapital in eine einzige Kreditanlage stecken, sondern es auf verschiedene Kredite und Kreditnehmer verteilen. Dadurch wird das Risiko einzelner Kreditausfälle reduziert.
  2. Bonitätsprüfung: Seriöse P2P-Plattformen führen sorgfältige Bonitätsprüfungen der Kreditnehmer durch, um sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, ihre Kredite zurückzuzahlen. Anleger sollten die Bonitätskriterien der Plattformen verstehen und sicherstellen, dass diese angemessen und transparent sind.
  3. Buyback-Garantien: Einige P2P-Plattformen bieten sogenannte Buyback-Garantien an. Wenn ein Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt (z. B. bei Zahlungsverzug), kauft die Plattform den Kredit zurück und erstattet dem Anleger den offenen Betrag sowie eventuell anfallende Zinsen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Buyback-Garantien gleich sind, und die tatsächliche Wirksamkeit dieser Garantie kann von Plattform zu Plattform variieren.
  4. Sekundärmarkt: Einige P2P-Plattformen bieten einen Sekundärmarkt, auf dem Anleger ihre Kreditanteile vorzeitig verkaufen können. Dies ermöglicht eine höhere Liquidität und Flexibilität und kann Anlegern helfen, im Falle von unerwarteten Ereignissen oder Liquiditätsbedarf ihre Investitionen frühzeitig zu veräußern.
  5. Rückstellungen und Reservefonds: Manche P2P-Plattformen halten Rückstellungen oder Reservefonds, um mögliche Verluste auszugleichen. Diese Fonds sollen dazu dienen, Anlegern eine zusätzliche Sicherheit zu bieten, falls Kredite ausfallen.

Worauf Anleger achten sollten:

  • Plattform-Reputation: Untersuche die Reputation und den Ruf der P2P-Plattform, auf der du investieren möchtest. Recherchiere, wie lange sie bereits am Markt ist und studiere die Erfahrungen und Bewertungen anderer Anleger.
  • Transparenz: Achte darauf, dass die Plattform transparent ist und klare Informationen über die Absicherungskonzepte und die Risiken der Anlage bereitstellt.
  • Regulierung: Prüfe, ob die P2P-Plattform reguliert ist und unter welche Aufsichtsbehörden sie fällt. Regulierte Plattformen unterliegen oft strengeren Vorschriften, die den Schutz der Anleger verbessern können.
  • Eigene Risikotoleranz: Stelle sicher, dass du deine eigene Risikotoleranz verstehst und dass die Anlage in P2P-Kredite zu deiner finanziellen Situation passt.
  • Laufzeit und Zinssätze: Beachte die Laufzeit der Kredite und die angebotenen Zinssätze. Kredite mit längeren Laufzeiten oder höheren Zinssätzen können ein höheres Risiko mit sich bringen.

An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass P2P-Kredite zwar attraktive Renditen bieten können, aber auch mit höheren Risiken verbunden sind. Eine gründliche Recherche und eine sorgfältige Analyse der Plattformen und der angebotenen Kredite sind unerlässlich, um das Risiko zu minimieren und eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen.


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Was ist der Autoinvestor ?

Ein Autoinvestor bei P2P-Plattformen ist ein automatisiertes Werkzeug, das Anlegern hilft, ihr Kapital effizient in P2P-Kredite zu investieren. Anstatt manuell Kredite auszuwählen, ermöglicht der Autoinvestor es den Anlegern, bestimmte Kriterien und Einstellungen festzulegen, nach denen die Plattform automatisch in Kredite investiert.

Die Funktionsweise eines Autoinvestors ist einfach: Der Anleger definiert Parameter wie gewünschte Kreditlaufzeiten, Zinssätze, Risikoklassen und Höchstbeträge pro Kredit. Basierend auf diesen Einstellungen sucht der Autoinvestor kontinuierlich nach verfügbaren Krediten, die den festgelegten Kriterien entsprechen, und investiert das Kapital des Anlegers automatisch in diese Kredite.

Der Autoinvestor bietet mehrere Vorteile:

1. Zeiteinsparung: Da der Autoinvestor den Investitionsprozess automatisiert, müssen Anleger nicht manuell nach Krediten suchen und investieren. Dadurch sparen sie Zeit und Aufwand.

2. Sofortige Reinvestition: Nachdem ein Kredit zurückgezahlt wurde, kann der Autoinvestor das freigewordene Kapital sofort in neue Kredite investieren, wodurch eine kontinuierliche Renditeerzielung ermöglicht wird.

3. Diversifikation: Durch die automatische Verteilung des Kapitals auf eine Vielzahl von Krediten wird das Risiko effektiv gestreut und das Portfoliomanagement verbessert.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Autoinvestor nicht alle Risiken eliminieren kann. Anleger sollten weiterhin sorgfältig die P2P-Plattformen und die Qualität der Kredite überwachen, um sicherzustellen, dass ihre Investitionen ihren individuellen Anlagezielen und Risikobereitschaften entsprechen.

P2P-Kredite im mittel riskanten Portfolio:

Die Einbindung von P2P-Krediten in ein Portfolio sollte wohlüberlegt sein. Aufgrund ihrer höheren Risiken könnten sie in einem mittel riskanten Portfolio einen Anteil von etwa 10-20% ausmachen. Es ist ratsam, sich über die verschiedenen Plattformen zu informieren, ihre Sicherheitsmechanismen zu verstehen und eine breite Diversifikation über verschiedene Kredite vorzunehmen.

Abschließend sei gesagt, dass P2P-Kredite zweifellos eine spannende Möglichkeit sind, die traditionelle Finanzwelt zu ergänzen und das Anlageportfolio zu diversifizieren. Dennoch sollte jeder Anleger seine individuellen finanziellen Ziele, Risikotoleranz und eine gründliche Recherche berücksichtigen, bevor er sich auf dieses Abenteuer einlässt.

Mein persönliches Fazit:

Als Investorin schätze ich P2P-Kredite als eine äußerst attraktive Anlagevariante. Die Möglichkeit, direkt in die Projekte und Bedürfnisse anderer Menschen oder Unternehmen zu investieren und dabei höhere Renditen erreichen zu können, fasziniert mich. Dabei bevorzuge ich insbesondere gut abgesicherte Plattformen, die strenge Bonitätsprüfungen durchführen und Rückkaufgarantien bieten.

Durch meine Strategie der Diversifikation streue ich mein Kapital über verschiedene Plattformen und investiere innerhalb dieser Plattformen in kleine Beträge in viele unterschiedliche Kredite. Diese Herangehensweise ermöglicht mir eine breite Risikostreuung und minimiert das Risiko von Verlusten. Zusätzlich nutze ich bevorzugt Plattformen, die in irgendeiner Form abgesicherte Kredite anbieten.

Alles in allem empfehle ich P2P-Kredite jedem, der nach einer renditestarken Anlage als Ergänzung zu seinen bisherigen Anlageklassen sucht. Mit einem sorgfältigen Blick auf die Plattformen und einer gut durchdachten Diversifikation kann man hier eine lohnende Investitionsmöglichkeit finden, die das bestehende Anlageportfolio optimal erweitern können.

Herzliche Grüße

Dina von Lady Invest

2 Antworten auf “P2P-Kredite: Chancen und Risiken einer aufstrebenden Anlageklasse für Investoren”

  1. Hallo Dina,
    Evoestate hat keine Angebote mehr, weil die Plattform von Inrento übernommen wurde. Mindestinvest ist dort meines Wissens 500 Euro.
    Ulli

    1. Hallo Ulli, da hast du vollkommen Recht, die neuen Projekte laufen nur noch auf InRento. Die alten laufen auf Evoestate aus. Danke für den Reminder! Grüße, Dina

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